Die Geschichten können in jedem Raum erzählt werden, sei es ein Wohnzimmer, ein Gemeinderaum, ein kleines Theater.
Wir jedoch empfehlen aus Erfahrung den Rahmen eines Caffe-Theaters. Jeder sitzt gern mit Freunden und Unbekannten, die durch das gemeinsame Erleben zu Freunden werden können, locker am Tisch. Das eigentlich bezwecken wir, wenn wir Caffe-Theater sagen.
Es ist ein Abend, an dem Kulturerlebnisse nicht konsumiert, sondern selbst geschaffen werden können. Ein voller und runder Abend mit einer Pause zum Austausch, zu Plauderei und um die Kräfte zu erneuern. Etwas Gesellschaftliches kann entstehen, man redet, man lernt sich kennen in gemütlicher Atmosphäre.
Der Beginn ist fliessend, man versammelt sich, lauscht der Hintergrundmusik, wählt einen Platz, macht sich vertraut mit der Umgebung. Dann beginnt die Geschichte, streichelt die Sinne, kitzelt den Geist. Man sitzt nicht in einem Theater, einem Konzert, wo man den Husten unterdrücken und die Bewegungen einschränken muss, eigentlich wie im eigenen Wohnzimmer mit Bekannten und noch Unbekannten.
Am Ende kann man sich mit dem Erzähler im Gespräch verfangen und die Eindrücke, Fragen, eigenen Gedanken mit dem Erzähler und den Anwesenden teilen. Das heisst, dass die Geschichte kein Ende kennen und man nicht gleich nach Hause gehen muss, sondern, wenn das Interesse und Bedürfnis sich mitzuteilen vorhanden ist, das Gespräch mit den Anderen fortsetzen, einem Lied oder zweien lauschen und den Abend ausklingen lässt bei einem Glas Wein.
Sie sind keine Vorraussetzungen, da die Geschichten in jedem Raum erzählt werden können. Um aber den besonderen Charakter des Geschichtenabends zu unterstreichen und die entsprechende Atmosphäre zu erzeugen, sehen wir in unseren Vorschlägen einen guten Beitrag.
Zur Sitzform des Publikums:
Wenn es möglich ist, sollte der Raum wie ein Caffe eingerichtet werden, mit einem Mittelpunkt für den Erzähler. Die Zuschauer können in diesem Fall bequem an Tischen sitzen mit Getränken und Snacks.
Es wäre sehr zu empfehlen, ein kleines Buffet zu organisieren, an dem Getränke und Snacks angeboten werden (evtl. gegen Bezahlung - dem Veranstalter überlassen). Dies trägt zur Lockerung der Atmosphäre, einem entspannten und vergnügten Zuhören bei.
Im Falle, dass eine caffeähnliche Umgebung nicht möglich ist, wäre es sehr zu empfehlen, die Sitzgelegenheiten locker im Halbkreis anzuordnen und so eine intimere, gemütlichere Atmosphäre herzustellen. Beim Vorhandensein von Kerzen könnten diese im Raum verteilt werden, um die bereits geschaffene Atmosphäre zu unterstreichen.
Grelles Neonlicht sollte vermieden werden. Je nach vorhandenen Beleuchtungsmöglichkeiten soll das Publikum in gedämpftem Licht sitzen, die direkte Lichtquelle auf den Erzähler gerichtet sein. Eine professionelle Beleuchtungsanlage ist nicht nötig. Je nach Raum und Beleuchtungsmöglichkeiten könnte ein angenehmes Lichtambiente durch den Einsatz von Stehlampen, das Ausrichten vorhandener Beleuchtung oder anderer kreativer Einfälle erzeugt werden.
Für den Erzähler wäre ein Barhocker (wenn möglich) und ein einfacher Stuhl, ein kleiner Ablagetisch hilfreich. Es ist wichtig, dass der Erzähler im Mittelpunkt und nahe dem Publikum ist. Ein Podium ist nicht notwendig. Der Erzähler soll ein Teil de Publikums sein, jedoch für alle sichtbar. Ein kleiner Blumenschmuck wäre schön.